In Teil 1 von „Strom Sparen im Haushalt – Die Suche beginnt“ hat Ingo Scheuermann von Grünspar.de leidenschaftlich die Motivation beschrieben, warum Stromsparen im Haushalt wichtig ist: Es sind konkrete und für den Einzelnen unmittelbar faßbare Erfolge möglich. Als erste faßbare Maßnahme haben wir die Beleuchtung diskutiert, und wollen nun mit den Themen Thermostop und Standby-Verbrauch fortfahren.
Also überlasse ich wieder Ingo das Wort:
Der Thermostop
Einer der größten Verbraucher in vielen Haushalten ist der Elektroboiler. Klassischer Energieverschwender. Die pragmatischste Lösung hat der Autor schon vorweggenommen: Einfach eine Gastherme kaufen. Ok. Das kommt aber nicht für jeden in Frage. Eine neue Therme kostet viel Geld.
In einem Untertischboiler wird 24 Stunden am Tag das Warmwasser aufgeheizt. Unabhängig davon, ob es auch wirklich benötigt wird oder nicht. Der klassische Ansatz war eine Zeitschaltuhr, die den Boiler zu Nacht- und Arbeitszeiten ausschalten konnte. Aber auch in solchen Fällen wurde der Strom schlichtweg verschwendet. Der Thermostop ist ein einfaches Mittel, um diesem Problem entgegenzuwirken. Er wird zwischen Untertischboiler und Steckdose gesteckt, per Fernschalter aktiviert und lässt damit nur dann Stromverbrauch zu, wenn in Kürze Warmwasser benötigt wird.
So kann richtig viel gespart werden. Wie viel wird klar, wenn man sich die ganze Sache kurz anhand von Zahlen ansieht:
- Standby-Verbrauch Boiler pro Tag: 0,8 kWh
- Preis pro kWh: 25 Cent
- Jahres-Standby-Verbrauch: 0,25€/kWh * 0,8kWh * 360 Tage = 72 Euro
Standby Verbrauch
Einer der großen Verschwender sind im analysierten Haushalt Standby-Geräte. Mir gefallen die genannten Beispiele vor allem deswegen, weil sie mal aufzeigen, dass es mehr versteckte Verbraucher gibt, als nur die typische Stereoanlage oder das Heimkino. Standby-Verbraucher verstecken sich in so gut wie allen Räumen eines Haushalts. Mikrowelle, Kaffeemaschine, Modem, Fön, PC, Anlage, Toaster, Tischlampen. Wo man auch hinsieht, Stromverschwendung.
Es ist absolut lästig, bei einer gut verkabelten Wohnzimmerwand jedes mal den Schalter zu suchen, um die Geräte vom Strom zu trennen. Hier macht uns die Gewohnheit einen Strich durch die Rechnung. Die meisten Verbraucher sind nicht gewillt, diesen zusätzlichen Gang abends vor dem ins Bett gehen noch zu gehen. Deshalb wird verschwendet. Ich möchte gerne zwei Methoden vorstellen, die dieses Problem lösen und den Alltag nicht nur günstiger sondern komfortabler denn je gestalten:
1.) Der Standby-Killer
Der Name ist Programm. Eine geniale kleine Erfindung, die das Faulheitsproblem für immer löst. Was wäre, wenn sich der Fernseher absolut automatisch vom Strom trennt, sobald auf der Fernbedienung der Ausknopf gedrückt wird? Genau das passiert bei dieser Erfindung. Der Standby-Killer erkennt die Infrarotsignale der Fernbedienung und trennt den Fernseher vom Strom.
Eine elegante Lösung, auch wenn sie erstmal nur für den Fernseher funktioniert.
2.) Funksteckdosen
Wer mehr als nur einen Fernseher vom Strom trennen möchte, der sollte mal eine Funksteckdose ausprobieren. Gekoppelt mit einer Steckdosenleiste ist sie auf jeden Fall universal einsetzbar. Die Steckdosenleiste wird mit allen Standby-Geräten des Systems bestückt. Danach wird sie in die Funksteckdose gesteckt, die letztendlich in der Steckdose hängt. Per Fernbedienung kann jetzt die Funksteckdose und somit alle daran hängenden Geräte vom Strom getrennt werden. Ein kleines Rechenbeispiel vergegenwärtigt auch hier die möglichen Einsparpotentiale:
- System: PC (3W) , Tintenstrahl-Drucker (6W), Monitor (5W), Scanner (8W)
- Verbrauch pro Stunde: 0,022 kWh
- Verbrauch pro Tag (24h): 0,528 kWh
- Verbrauch pro Jahr: ca. 190 kWh
- Kosten pro Jahr: 47,50€
Zurück zum Haushalt der Analyse:
219 kWh pro Jahr Standbyverbrauch können durch Kombinationen aus Funksteckdosen und Steckdosenleisten gekillt werden. Das entspricht einer Einsparung von weiteren 54,75 Euro pro Jahr.
Wie bei jedem Heimwerker-Thema (auch wenn dieses hier ein spezielles ist), gilt der eiserne Grundsatz: Es gibt immer etwas zu tun!
Zu meinem Gastautor heute: Ingo Scheuermann, 28, Head of Online Marketing bei der Grünspar GmbH, Deutschlands führendem Onlineshop zum Thema Energie sparen – http://www.gruenspar.de
Das Haus des Wattrechners hat zum Glück keine Elektroboiler – selbst bauen kostet zwar Nerven im Kilopfundbereich, aber läßt einem immerhin die Freiheit zu entscheiden, ob man den für die Heizung ans Haus gelegten Primärenergieträger auch zum Kochen und Warmwasserbereiten benutzen will.
Doch Standby-Verbraucher gibt es in einem Geek-Haushalt natürlich wie Sand am Meer! SAT Multischalter, Fritzbox, Server, Laptops, Drucker, Fernseher, Wii Spielkonsole und so weiter.
Hier werde ich in nächster Zeit mal, wie von Ingo vorgeschlagen, mit Funksteckdosen experimentieren. SAT-Multischalter außerhalb der „Fernsehzeiten“ (inklusive Aufnahmezeiten!) ausschalten? Fritzbox außerhalb der Computer- und „Anruf erwarten“-Zeiten ausschalten? Ist das praktikabel? Mehr dazu in Zukunft in diesem Blog.